FC Teutonia startet nur 2:2-Unentschieden in die Rückrunde
Der FC Teutonia München kommt im ersten Ligaspiel nach der Corona-Pause beim TSV Milbertshofen nach einem 0:2-Rückstand durch Tore von Timo Lörch und Jan Grob am Ende nicht über ein 2:2-Unentschieden hinaus.
Mit dem Vorsatz "Do-or-Die" reiste eine motivierte Teutonia Elf im ersten Punktspiel nach der Corona Unterbrechung nach Milbertshofen. Die Hoffnung des FCT war es, mit einem Sieg gegen den Tabellennachbarn den Rückstand zur Tabellenspitze zu verringern, um möglicherweise doch nochmal in das Aufstiegsrennen einzugreifen.
Nach einer disziplinierten Vorbereitung, wie man sie schon lange nicht mehr auf der Teutonenkampfbahn gesehen hat, waren die Teutonen mit viel Selbstvertrauen auf den Weg zum TSV, um einen Dreier im ersten Rückrundenspiel zu erlangen. Trainer Stiegler erläuterte, „Diese Mannschaft hat in der Corona-Pause eine unglaubliche Entwicklung gemacht. Es erfüllt mich wirklich mit Stolz, Trainer von dieser geilen Truppe zu sein. Wir haben disziplinarisch, konditionell, spielerisch und vor allem als Teamgemeinschaft enorm zugelegt.“ Trotz einiger verletzungs- und urlaubsbedingter Ausfälle konnte Marc Stiegler personell aus dem Vollen schöpfen und reiste mit einem Kader von 17 Spielern zum Auswärtsspiel nach Milbertshofen. Im Zentrum musste Stiegler allerdings improvisieren und stellte Laufmonster Lörch auf der für ihn ungewohnten Position vor der Abwehr auf.
Die ersten 15 Minuten verliefen nach Plan für den FCT und die Mannschaft übernahm die Spielkontrolle auf dem ungewohnten Kunstrasen. Teutonia ließ den Ball ansehnlich durch die eigenen Reihen laufen und ließ zu keinem Zeitpunkt das Gefühl aufkommen, defensiv in Gefahr zu geraten. Ein stark mitspielender Jeske im Tor sowie die eingespielte Beton-Abwehr mit Neuzugang Antonopoulos, Baur und Möller rund um Kapitän Hodzic, ließen nicht viel anbrennen und knüpften in der ersten Halbzeit an der soliden Leistung aus der Vorbereitung an.
Der Ball wurde gut zirkuliert und Flügelläufe durch Grob auf rechts und Jakob über links, wurde die stabil stehende Abwehr des TSV unter Druck gesetzt. Für Zrenner, der verletzungsbedingt ausfiel, spielte Lörch und konnte sich auf ungewohnter Position im Zusammenspiel mit Bierig auszeichnen. So wirklich zwingend wirkte das Spiel des FCT aber nicht und Angriffe verpufften am gegnerischen Strafraum. Dadurch war es wenig verwunderlich, dass die beste Chance in Halbzeit eins aus einem Standard resultierte. Bei einer Ecke von der rechten Seite durfte Kapitän Hodzic, nach tollem Laufweg, freistehend zum Kopfball ansetzen. Leider fehlte dem Innenverteidiger das nötige Zielwasser und der Ball ging weit neben das Tor. Somit ging es in Milbertshofen beim Stand von 0:0 in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel an Fahrt auf. Der FCT offenbarte aber auf einmal ungewohnt große Lücken in der Defensive, sodass die Abwehr eher an bröckeligen Sandstein anstatt Beton erinnerte. Diese Räume wusste Milbertshofen geschickt auszunutzen und kam mit einem Doppelpack von Johannes Dittmann in der 49. und 52. Minute zur verdienten Führung.
Teutonia reagierte trotz des doppelten Rückschlags erstaunlich forsch und schaltete sofort den Vorwärtsgang ein. Nach einem Eckstoß beförderte Timo Lörch aus dem Getümmel heraus den Ball über die Linie. Plötzlich war wieder Hoffnung da. Teutonia drückte von nun an auf den Ausgleich. Für den Treffer zum 2:2 benötigten die Gäste allerdings die Mithilfe von Schiedsrichter Lazar, der nach Foul an Dirnecker auf Elfmeter entschied. Milbertshofen reklamierte lautstark und war mit der getroffenen Entscheidung höchst unzufrieden. Jan Grob war dies egal, er traf sicher zum Ausgleich. Milbertshofen wirkte fortan konsterniert und verwaltetet das Ergebnis und kam mit seinen schnellen Gegenzügen nicht mehr nennenswert vor das Teutonen Tor. Der FCT verlor sich in den verbleibenden Minuten zu sehr in seinem Kurzpassspiel, welches nicht zwingend genug in der gegnerischen Hälfte zu Ende gespielt wurde. In der Nachspielzeit (90+3) forderten die Teutonen einen Handelfmeter als ein Schuss von Valentin Karzel geblockt wurde. Zwar traf der Ball aus kürzester Entfernung den angelegten Arm des Gegenspielers, ein Regelverstoß lag allerdings nicht vor, sodass Schiedsrichter Lazar zurecht weiterspielen ließ und die Partie beendete.
"Das tut weh. Ein Unentschieden ist nicht genug", sagte Teutonia-Trainer Marc Stiegler nach dem Spiel. Er konnte dem Unentschieden aber auch etwas positives abgewinnen, „Vor einem Jahr hätten wir nie im Leben den 2:0 Rückstand nach der Halbzeit noch aufgeholt. Heute ist die Mannschaft gewachsen und hat sich für sich selbst aufgeopfert bis zur letzten Minute. Schade, dass die Spielweise von uns nicht mit der Last-Minute-Chance belohnt wurde. Das Team hätte es absolut verdient gehabt.“ Immerhin: Teutonia stoppte nach zuvor fünf Niederlagen aus den letzten Ligaspielen den Abwärtstrend. "Es ist ärgerlich, dass wir die Anfangsphase nach der Pause so verpennen. Es tut mir für die Mannschaft Leid, dass ich beim 1:0 nicht konsequent genug in den Zweikampf gehe. Normalerweise gewinne ich diesen, aber an dem Tag sollte es einfach nicht sein", hadert Kapitän Hodzic mit sich selbst. Das 2:2 geht aber nach dem Spielverlauf in Ordnung und der FC Teutonia muss sich mit einem Punkt begnügen. Durch das Unentschieden findet sich die Mannschaft in der Mitte der Tabelle wieder und kann sich glücklich schätzen, dass auch die Konkurrenz den Vorsprung nicht wesentlich ausbauen konnte. Für die nächsten zwei Wochen wird der Fokus auf den neu geschaffenen Ligapokal gelegt. Trainer Stiegler freut sich bereits auf die kommenden Herausforderungen, „Ich bin ab sofort überzeugt, dass sich in den kommenden Wochen noch einige von den neuen Teutonen überrumpeln lassen werden. Ich bin voller Vorfreunde auf die nächsten Spiele!“ Der FCT reist am nächsten Sonntag zum FC Bosna bevor der ESV München eine Woche später zu Hause empfangen wird. Das nächste Meisterschaftsspiel findet erst wieder in vier Wochen statt, wenn der FC Teutonia bei der MSV Bajuwaren gastiert.